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Teil des Projekts: KUNSTPROJEKT PETUELPARK |
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Das Projekt der Münchener Künstlerin Alexandra Ranner spielt mit der Grenze zwischen Gesehenem und Erlebtem. Ausgangspunkt ihrer, wie beiläufig präsentierten Intervention ist die Fotografie eines Schaufensters, wie wir dies aus Cafés und Konditoreien kennen. Diese Auslage – eben die Torten und Kuchen – hat die Künstlerin daraufhin mitsamt der durch die fotografische Reproduktion bedingten, perspektivischen Verzerrung mit Hilfe eines Profis in der Münchner Konditorei Rischart naturgetreu nachgebildet, als Kunststoff-Attrappe abgegossen und und anschließend koloriert. Die realen Ausstellungsstücke eines Cafés mit materialbedingtem Verfallsdatum werden so zu zwar skurril verzerrten, aber zeitlosen Kunstobjekten, die vorgeben, ein Ready Made zu sein, in Wirklichkeit aber wie Skulpturen in einem Minimuseum präsentiert werden. Die Künstlerin, die in zahlreichen anderen Werken das Motiv der perspektivischen Veränderung in der scheinbar objektiven, fotografischen Dokumentation eingesetzt und damit die optische Lüge in konkrete, das heißt real überprüfbare Raumkonstellationen übersetzt hat, versucht im Eingangsbereich des Cafés im Petuelpark einmal mehr, den Betrachter auf die ergebnislose Suche nach der Schnittstelle zwischen Realität und Virtualität zu schicken. Florian Matzner
Fotos:
Wilfried Petzi
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